Genfer Autosalon

Das Planerbiest hat wieder zugeschlagen …… das ist wahrhaft Auto-Närrisch,

seit mehr als 20 Jahren schätze ich mich glücklich über die Freundschaft zu einem anderen Auto-Verrückten. Als Männerausflug gönnen wir uns seither jedes Jahr eine Reise zum Genfer Autosalon.

Mein Freund Volker D. aus A. hat auch im richtigen Leben beruflich viel mit Allem rund um das Thema Qualität im Fahrzeugbau zu tun.

Da Qualität etwas mit Quälen einerseits – und mit intensiver Planung andererseits zu tun hat – übernahm Volker recht früh  – d.h. eigentlich von Anfang an – die Aufgabe, die Reisevorbereitungen zu treffen und ein geeignetes imposantes Rahmenprogramm zu kreieren.

Spätestens als sein Tagesplan begann mit …

6:00 Uhr Aufstehen

6:05 – 6:08 Uhr Zähneputzen

6:09 – 6:20 Uhr Duschen

6:30  Frühstück, etc.

hat Volker früh den Titel „Planerbiest“ für sich in Anspruch genommen und wieder und wieder nachweislich gefestigt. Diese gleichbleibende, hervorragende Qualität der Planung ist für mich langsam fast schon ein bisschen unheimlich.

In letzter Zeit allerdings versucht er immer wieder, wenn ihm die Planung des Reisewetters nicht so recht gelingen will, das Thema zu delegieren. Bislang konnte ich ihm aber immer die Schuld in die Schuhe schieben, wenn’s mal gepisst hat..

In diesem Jahr war die Vorbereitung wieder mal hervorragend.

Freitags pünktlich um 8 Uhr starteten wir in Weil der Stadt mit dem Ziel „Lauterbrunnen“.

Da dies der letzte Sonnentag des langen Wochenendes werden sollte, nahmen wir einen Ausflug zum Jungfrauenjoch – zur höchsten Bahnstation Europas, vorbei an der Eiger Nordwand in Angriff.

Die Sonne krönte mit allem was das Zeug hielt unsere Ankunft an der Talstation. Von hier ging es in 2 Etappen mit dem Zug in die Berge. Sensationelle und aufregende Bergkulissen warteten als Belohnung.

Am Ende des Tages, leicht geschafft von der dünnen Luft ganz oben, fuhren wir mit der letzten Bahn wieder ins Tal und unterstützen so ganz nebenbei die globale Verständigung der Völker indem wir mit 2 indischen Paaren eine intensive Kurzfreundschaft schlossen.

Mit dem Auto ging es weiter zum nächsten Highlight.

Das Planerbiest hat sich bei der Auswahl unserer Übernachtungsmöglichkeit dieses Mal selbst übertroffen. Ziel war das legendäre Hotel Belvedere in Spiez am Thuner See, das Hotel in dem 1954 die deutsche Nationalmannschaft wohnte, die von dort startend das spätere Wunder von Bern vollbrachte.

Mir als Lautrer Bub konnte nichts Besseres passieren, als die historische Luft zu schnuppern, die schon Fritz Walter, Ottmar Walter, Horst Eckel und Co. einatmeten. In diversen Vitrinen konnten wir dort originale Erinnerungsstücke und Fotos mit Originalunterschriften der Fußballhelden von damals bestaunen. Je länger wir diese Erinnerungsstücke betrachteten, um so mehr fühlten wir uns fast als Teil der Mannschaft und somit auch ein bisschen wie die wahren Weltmeister…

Wahrscheinlich habe ich im selben Bett geschlafen, wie damals Fritz Walter oder „aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen…..“. Da die Betten aber frisch überzogen schienen, war vom Körpergeruch und den Käsefüßen der Fußballer leider wenig bis nichts mehr übrig.

Alleine dieser erste Tag war so atemberaubend, dass ich Volker beim Abendessen gleich fürs nächste Jahr wieder einstimmig zum Planerbiest gewählt habe.

Nächsten Morgen nach einem fantastischen Frühstück mit Blick auf den See und die umliegenden Berge ging die Fahrt los nach Genf zum Autosalon, wo wir neben den schönsten Autos der Welt viele alte Bekannte treffen sollten.

So besuchten wir die Stände von Brabus oder Alpina wo wir jedes Jahr alte bekannte Gesichter trafen und jede Menge Gesprächsstoff hatten. Auf Einladung von BMW konnten wir die BMW Lounge besuchen und dabei die Neuerscheinungen meiner eigenen favorisierten Automarke bestaunen.

Ebenfalls auf Einladung eines Händlers für Nobelmarken, mit Sitz in Singen am Bodensee durften wir die Stände von Ferrari, Maserati, Lamborghini und Bentley besuchen und kamen somit auf Tuchfühlung mit den Traumkarossen der Welt. Danach gelang es uns, mit viel Charme und Überredungskunst den Stand von Rolls Royce zu betreten, wo wir uns die neuesten Cabriomodelle ganz genau erklären ließen und natürlich auch probesitzen durften.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei BMW bedanken und bei Firma Gohm für die Einladung zu dieser tollen Veranstaltung.

Natürlich waren wir wieder einmal die letzten, die die Messe verlassen haben – nachdem bereits begonnen wurde, die Edelfahrzeuge auch von Porsche, Jaguar, Bugatti oder den Tunern abzudecken.

Nach einem tollen Abendessen in Lausanne nahmen wir zwei alte Esel uns vor in Bern noch eine „Disse“ zu stürmen und uns ins Nachtleben zu stürzen.

Aber: die Fahrt dorthin hat uns so müde gemacht, dass wir, unser Ziel bereits vor Augen, beschlossen haben ins Hotel zu fahren. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass wir in Bern bereits aus dem Auto ausgestiegen sind – nur um uns gegenseitig vorzugähnen – um dann ganz klug und weise zu entscheiden: ….lass das mal die anderen machen. (PS. natürlich hätten wir auch diese kleine Herausforderung ganz locker noch geschafft…)

Nicht einmal einen Absacker haben wir mehr eingenommen, sondern sind nur noch totmüde aber glücklich und zufrieden ins Bett gefallen um während des tiefen Schlafs zwischendurch von den tollen Erlebnissen auf und rund um die Messe zu träumen…

Am nächsten Vormittag, nach dem Frühstück lächelte uns die Sonne noch einmal zu und wir konnten noch einige Momente auf der tollen Terrasse des Hotels sitzen und bei einem Abschiedstrunk die Schönheit dieses Fleckchen Erde mit jedem Atemzug in uns aufsaugen.

Bestens gelaunt bestiegen zwei Autonarren ihr Gefährt und machten sich auf gen Heimat…, nicht ohne zu beschließen in dieses Hotel und zu den Autos in Genf zurückzukehren….

Danke an meinen Freund mit dem ich diese Tour nun seit mehr als 20 Jahren machen darf.

Euer Autonarr
Erik

PS:
Heute Morgen beim Frühstück gab ich meiner Frau diesen Eventbericht zum lesen. Ich solle doch bitte lobend erwähnen, dass der Hinweis den Ausflug in die Berge vor den Messebesuch zu legen von ihr kam.

Danke liebe Ehefrau für den Tipp. Das schöne Wetter am 1. Tag geht klar auf Deine Kappe. Du bist die Beste!